Prof. Dr. Renato Zenobi

Renato Zenobi ist ordentlicher Professor für Analytische Chemie am Laboratorium für Organische Chemie der ETH Zürich. Geboren 1961, studierte zunächst an der Universität Zürich und dann an der Abteilung für Naturwissenschaften der ETH Zürich bis zum Diplom (1986). Seine Dissertation fertigte er an der Stanford University in den USA an (1990). Es folgten Postdoc-Aufenthalte an der University of Pittsburgh (1990 bis 1991) und an der University of Michigan (1991). 1992 kehrte Renato Zenobi in die Schweiz zurück, wo er als Werner-Stipendiat an der ETH Lausanne eine eigene Gruppe aufbaute. 1995 folgte er einem Ruf an die ETH Zürich, wo er zuerst als Assistenzprofessor, ab 1997 als ausserordentlicher Professor und seit 2000 als ordentlicher Professor für Analytische Chemie wirkt. 2002-2003 und 2011-2012 war er Vorsteher des Laboratoriums für Organische Chemie, zwischen 2006 und 2008 präsidierte er die Hochschulversammlung der ETH Zürich und von 2006 bis 2010 die Konferenz des Lehrkörpers. Er war Gastprofessor am Barnett Institut (Boston, 2005/2005) und  am Institut Curie (Paris, 2010). 2010 wurde er Associate Editor des Journals Analytical Chemistry (American Chemical Society). 2014 leitete er in Genf die 20. Internationale Massenspektrometrie-Konferenz.

Zenobi’s Forschungsaktivitäten umfassen laser-basierte analytische Chemie, Massenspektrometrie, Elektrospray-Methoden und optische Nahfeld-Mikroskopie und -Spektroskopie. Er hat wichtige Beiträge geleistet zum Verständnis der Ionenbildung in der Matrix-assistierten Laserdesorption/Ionisation (MALDI) Massenspektrometrie, in der Entwicklung ambienter Ionisationsmethoden. Er gilt als Erfinder der spitzenverstärkten Raman-Streuung, einer spektroskopischen Methode mit einer räumlichen Auflösung von nur ≈10 nm.

Renato Zenobi erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Preise und Auszeichnungen: Thomas Hirschfeld Award (1989), Andrew Mellon Fellowship (1990), Ruzicka-Preis der ETH Zürich (1993), Heinrich Emanuel Merck-Preis (1998), Theophilus Redwood Lectureship der Royal Society of Chemistry (2005), Michael Widmer Award (2006), Honorarprofessur des East China Institute of Technology (2007), Schulich Graduate Lectureship (2009), Ehrenmitgliedschaft der Israel Chemical Society (2009), und das Mayent-Rothschild Fellowship (Institut Curie, Paris; 2010). Er ist Honorarprofessor der Chinese Academy of Science (Changchun), der Hunan University, und der Changchun University of Chinese Medicine (2010), er hielt 2012 die Fresenius Vorlesungen der Gesellschaft Deutscher Chemiker, wurde 2014 mit der Thomson-Medaille (International Mass Spectrometry Foundation) und dem Rusnano Preis, und 2015 mit dem Fresenius-Preis (Gesellschaft Deutscher Chemiker) ausgezeichnet.