Geschichte des D-CHAB

Das Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften (D-CHAB) kann auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken, die bereits mit der Gründung der ETH Zürich im Jahr 1855 begann - gehören doch die Vorläufer des D-CHAB, die Chemisch-Technische Abteilung und die Abteilung für Pharmazie, zu den ursprünglichen Abteilungen der Gründungszeit. Das D-CHAB ist seit seinem Bestehen bekannt für Innovationen in Wissenschaft, Organisation und Management und legt besonderen Wert auf die kontinuierliche Verbesserung der Qualität von Forschung und Lehre.

Von Anfang an legte das D-CHAB bei der Auswahl der Professoren Wert darauf, dass bei den Neuen eine vielversprechende akademische Karriere erwartet werden konnte, unabhängig von deren Nationalität. Auch waren die Professoren im D-CHAB, im europäischen Vergleich, immer schon aussergewöhnlich jung. Von den vier Professoren, die zwischen 1893 und 1929 berufen wurden, erhielten drei den Nobelpreis für Chemie für Arbeiten, die überwiegend an der ETH Zürich entstanden waren, nämlich Richard Willstätter, Richard Kuhn und Hermann Staudinger. Die nächsten beiden Professoren, Leopold Ruzicka und Vladimir Prelog, geboren in Vukovar und Sarajevo, erhielten ebenfalls den Nobelpreis.

So wurde die Chemie an der ETH Zürich international immer bekannter, und sowohl Leopold Ruzicka als auch Vladimir Prelog blieben der ETH lange verbunden, nämlich 28 bzw. 25 Jahre. Vladimir Prelog kam die entscheidende Rolle bei der Entwicklung eines modernen Departements zu. Er teilte seinen eigenen Lehrstuhl in sieben gleichberechtige Lehrstühle auf. Nach dem gleichen Prinzip wurde dann das Laboratorium für Physikalische Chemie geschaffen. Auch das Laboratorium für Anorganische Chemie und das Laboratorium für Technische Chemie wurden in der nachfolgenden Dekade nach diesen Prinzipien grundlegend reformiert.

Die Pharmazeutischen Wissenschaften, ursprünglich Teil der Chemisch-Technischen Schule, wurden im Jahr 1908 als Abteilung V unabhängig und bildeten ab 1916 das Pharmazeutische Institut. 1990 wurde das Pharmazeutische Institut zum Departement Pharmazie. Dies blieb so bis zum Jahr 1999, als die ETH Zürich beschloss, die Abteilungen aufzugeben und einen neuen Typ von Departementen einführte. Aus dem Departement Pharmazie wurde das Departement für angewandte Biowissenschaften (D-ANBI). Kurz darauf, im Jahr 2003, erhielten die Departemente ihre Autonomie, und das D-ANBI wurde mit dem damaligen D-CHEM (Departement Chemie) zum heutigen Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften (D-CHAB) fusioniert.

Gebäude
Bereits im Jahr 1886 konnte ein neues Chemiegebäude an der Universitätsstrasse im Zentrum eingeweiht werden. Dieses Gebäude war bestens ausgestattet und nach modernsten Standards errichtet worden und ermöglichte Generationen von Wissenschaftlern eine Arbeit unter besten Bedingungen. Im Jahr 2001 bezog das Departement für Chemie das neue HCI-Gebäude auf dem Campus Hönggerberg, wo es sich noch heute befindet.

Weitere Informationen

Geschichte der ETH Zürich

Peter Chen
externe Seite The Department of Chemistry and Applied Biosciences — Chemistry (D-CHAB)
Lehre und Forschung an der ETH Zürich: eine Festschrift zum 150-Jahr-Jubiläum, Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften, Seiten 73-77

Otto Sticher
externe Seite Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften— Pharmazie (D-CHAB), Seiten 79-82

Erster Doktortitel, verliehen an der ETH Zürich an Jean-Felix Piccard:
Über Konstitution und Farbe der Chinonimine.

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