Rückblick: Tag der offenen Laboratorien 2024

Nach einer vierjährigen Pause fand am 6. Juni 2024 zum ersten Mal wieder ein Tag der offenen Laboratorien am D-CHAB statt. Rund 100 Schüler:innen aus vier Kantonen haben mit Ihren Lehrpersonen den Weg auf den Hönggerberg gefunden und konnten via Vorträge, Labortouren und Experimentalshow diverse Aspekte der Chemie und Pharmazie kennenlernen. Ein Rückblick mit vielen Bildern.

Am 6. Juni 2024, 8 Uhr morgens herrschte im HCI-Gebäude noch die Ruhe vor dem (An)sturm. Nur zaghaft drang das Morgenlicht durch den Lichthof hinunter ins fast leere G-Stock-Foyer. Dann kündigte das Surren der Aufzüge die erwarteten Gäste an.

Binnen Minuten füllte sich der Raum mit Stimmen. Schüler:innen und Lehrpersonen aus Zürich, Aargau, Schwyz und Graubünden drängten sich um die Registrierungstische und zogen bald darauf aufgeregt plaudernd weiter Richtung Hörsaal – ein Bild, das sich im D-CHAB nun länger nicht geboten hatte.

school students in the lecture hall
Prof. Helma Wennemers eröffnet das TOL-Programm mit ihrem Vortrag (Foto: Julia Ecker, ETHZ)

Bis 2019 fand der Tag der offenen Laboratorien (TOL) sieben Jahre lang regelmässig statt, bevor die Pandemie und die Internationale Chemieolympiade für eine längere Pause sorgte. Nun soll der TOL wieder jährlich organisiert werden.

Wie früher bot das diesjährige Event vielen neugierigen Besucher:innen Gelegenheit, die Chemie und Pharmazie aus diversen Blickwinkeln kennenzulernen – diesmal allerdings mit einem Fokus auf Schülerinnen und Schüler.

Nach der Begrüssung durch den stv. Departementsleiter Prof. Erick Carreira stimmten zwei Vorträge auf die Veranstaltung ein: Prof. Helma Wennemers entführte in die faszinierende Welt der Peptide, während Prof. Andrew deMello mehr über neue Technologien und Chip-grossen Laboren erzählte, die die Diagnostik revolutionieren könnten.  

Bei den Labortouren konnte die Schüler:innen die Forschung von der praktischen Seite kennenlernen. Guides mit roten Taschen folgend wanderten sie durchs Gebäude. So lernte man auf dem Weg z.B. wie man 3D-Strukturmodelle von Proteinen erstellt (Gruppe Jeschke), Proben mit den weltstärksten Dauermagneten untersucht (Gruppe Riek), Qualitätskontrolle in einem Virologie-Labor durchführt (Gruppe Yamauchi) oder wie man Radiopharmazeutika herstellt, hantieren mit Roboterarmen inklusive (Schibli Gruppe).

Zurück im Hörsaal erfuhr man am Nachmittag von Prof. Riek, was Spiegeleier eigentlich mit dem Ursprung des Lebens zu tun haben, während Dr. Simon Böhme Spannendes von der Quantenwelt der Nanokristalle berichtete (wer hätte gedacht, dass 2*1023 Quantenpunkte in einen Fußball passen bzw. genauso viele Fussbälle in unsere Erde!). Dr. Michael Burger wiederum verriet Methoden, wie DNA in Zellen geschleust werden kann, um Krankheiten zu heilen.  

Dr Simon Böhme giving a talk
Dr. Simon Böhme bei seinem Vortrag über die Quantenwelt der Nanokristalle (Foto: Julia Ecker, ETHZ).

Anschliessend hatten die Schüler:innen Gelegenheit zu einer weiteren Laborrunde. Dabei konnten sie umweltfreundlichen Wasserstoff herstellen (Mougel Gruppe) oder einem Roboter beim Erforschen von Katalysatoren zuschauen (SwissCat+). Ferner lernten sie mehr über leuchtende Sensoren (Wennemers Gruppe), über die Herstellung winziger LEDs (Shih Gruppe) sowie über den Nutzen von Zweiphasensystemen (Arosio Gruppe) oder molekularen Bibliotheken (Wennemers Gruppe).  

Den Abschluss bildete traditionell eine Experimentalshow, diesmal durchgeführt von Dr. Jan Cvengros, bei der nicht nur die farbenfrohen, brandheissen und eiskalten Seiten der Chemie zum Vorschein kamen, sondern auch die buchstäblich knallharten – oder vielmehr knalllauten.  

Mit diesem fulminanten Ende (aber hoffentlich ohne Klingeln im Ohr) wurden die Gäste schliesslich in den Nachmittag entlassen. Vielleicht sieht man den einen oder anderen irgendwann wieder im HCI – möglicherweise dann selbst als Studentin oder Student in einem der besuchten Labore. 

Jan Cvengros carrying out a fire experiment during his show.
Experimentalshow mit Dr. Jan Cvengros (Foto: Julia Ecker, ETHZ)
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