Wolfram Uhlig verstorben

Die Mitglieder des Departements für Chemie und Angewandte Biowissenschaften geben mit Trauer bekannt, dass ihr Kollege Dr. Wolfram Uhlig am 8.5.2024 in seinem 69. Lebensjahr verstorben ist.

Portrait Wolfram Uhlig

Wolfram Heinz Egon Uhlig, geboren am 12. Januar 1955 in Leipzig in Deutschland, studierte Chemie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo er auch 1980 in der Gruppe von Professor Alfred Tzschach promovierte. Nach Forschungsaufenthalten und Habilitation wechselte er 1993 an die ETH Zürich, wo er zuerst als akademischer Gast und später als Mitarbeiter im Laboratorium für Anorganische Chemie (LAC) tätig war.

Ab 2003 bis zu seiner Pensionierung 2020 war Wolfram Uhlig massgeblich an der Lehre im LAC beteiligt, insbesondere für die Servicevorlesungen. Stets war er mit Herzblut dabei, wenn es darum ging, seine Faszination für chemische Experimente den Studierenden und der Gesellschaft zu vermitteln, wie sein ehemaliger Vorgesetzter Professor Reinhard Nesper unterstreicht.

Wolfram Uhlig, Reinhard Nesper und Bruno Rüttimann
Bier durch Chemie. Wolfram Uhlig (l), Prof. Reinhard Nesper (mitte) und Bruno Rüttimann (r) bei ihrer Experimentalvorlesung (Foto: Wolfram Uhlig)

So hat Wolfram Uhlig z.B. federführend an der Erstellung und Kommentierung des Videosystems der etwa 250 chemischen Lehrexperimente „CHEX“ mitgewirkt. Auch seine Chemieshows waren legendär. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bruno Rüttimann führte Wolfram diese Experimentalvorlesung 17 Jahre lang zu verschiedensten Anlässen in und ausserhalb der Schweiz durch. «Wir waren wie ein langjähriges Ehepaar, das sich versteht, auch wenn sie nicht miteinander reden, ein eingespieltes Team», erinnert sich Rüttimann mit Hochachtung, «Wolfram hat immer vor der Show alles sehr detailliert kontrolliert, dazu gehörte auch eine minutiöse Navigation bei den langen Fahrten zu den Zeiten, wenn GPS noch nicht verbreitet war.»  

Dies bestätigt auch Dr. Lukas Sigrist, Rüttimanns Nachfolger bei den Chemieshows: «Wolfram war stets top organisiert. Ich wusste jeweils genau, wann ich wo sein musste und was es zu tun gab. Er war sehr gesellig und hilfsbereit». Zudem sei Wolfram Uhlig ein begnadeter Geschichtenerzähler gewesen: «Nicht nur während den Shows, sondern auch auf dem Weg dorthin oder beim Feierabendbier kam Wolfram immer wieder mit neuen Anekdoten zur Geschichte der Chemie an».

Privat hat sich der Chemiker für die Bergwelt und fürs Wandern begeistert. «Wolfram war in der Lage nur anhand eines Bergfotos zu erkennen, um welchen Berg es sich handelte und von wo aus das Bild aufgenommen worden war,» erinnert sich Bruno Rüttimann . Zudem war Wolfram äusserst musikbegeistert und besuchte Opernvorstellungen in verschiedenen Städten Europas.  

Nach der Pensionierung im Herbst 2020 hatte sich Wolfram Uhlig zurückgezogen. Seine Besuche bei dem Biertreff der ehemaligen ETH-Mitarbeiter wurden immer seltener und er liess kaum mehr von sich hören. Die Nachricht über seinen Tod kam überraschend. Die Mitglieder des Departements für Chemie und Angewandte Biowissenschaften werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.  

"Zum Schluss hat's immer Spass gemacht"

Anlässlich von Wolfram Uhligs Pensionierung im Jahr 2020 entstand ein Artikel, in dem Uhlig auf sehr persönliche Weise von seinem Wirken am Departement für Chemie und Angewandte Biowissenschaften erzählte, inklusive Audio- und Videomaterial. Der Artikel ist unter diesem Link zu finden.

 

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