SNF Grants für Alexander Barnes und Chih-Jen Shih
Vier Wissenschaftler aus drei Fachbereichen der ETH Zürich haben sich erfolgreich um die vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Consolidator Grants beworben, darunter: Alexander Barnes, Professor für Festkörper-Kernspinresonanz (NMR) Spektroskopie, und Chih-Jen Shih, Professor für Technische Chemie. Beide wollen mit den Grants ihre jeweiligen Projekte im Bereich high-field NMR bzw. LED-Technologie vorantreiben.
Alexander Barnes ist Professor für Festkörper-Kernspinresonanz-Spektroskopie am Institut Institut für Molekulare Physikalische Wissenschaft am D-CHAB.
Mit dem Consolidator Grant will Alexander Barnes, zusammen mit seiner Gruppe, die Hochfeld-Kernspinresonanz weiterentwickeln. Er wird mit seinem Team ein Gerät bauen, das sehr starke Magnetfelder und ein Phänomen namens mikrowelleninduzierte dynamische Kernpolarisation nutzt, um hochauflösende Bilder der Struktur von Molekülen in ihrer natürlichen Umgebung zu erhalten. Um dies zu erreichen, wird er die stärksten und kompaktesten Magnete der Welt entwickeln müssen. Die Technologie kann unter anderem eingesetzt werden, um die Struktur von Molekülen in biologischen Zellen zu untersuchen – was für die Entwicklung neuer Medikamente zentral ist – oder jene von chemischen Katalysatoren.
„Ich bin dem SNF sehr dankbar, dass er dieses lohnende Projekt finanziert", zeigt sich Alexander Barnes erfreut. "Ich glaube nicht, dass viele Länder solch riskante, aber vielversprechende Forschung finanzieren würden. Wir stellen die stärksten Magnete der Welt her, aber um Grössenordnungen kleiner als bisher. Die Oberassistenten, Postdocs und Studierenden meiner Gruppe haben mir bei der Ausarbeitung des Antrags geholfen und werden die Forschung durchführen, daher möchte ich ihnen ein grosses Lob für ihre erstaunlichen Fähigkeiten und ihren enormen Einsatz aussprechen."
Chih-Jen Shih ist Professor für Technische Chemie am Institut für Chemie- und Bioingenieurwissenschaften am D-CHAB.
„Meine Gruppe hat das Ziel, neue technologische Möglichkeiten in den Bereichen integrierte Nanoscale-Sensorik, Bildgebung, Spektroskopie und On-Chip-Kommunikation zu erforschen", erklärt Chih-Jen Shih, "Der Erhalt dieses Grants wird unsere führende Position bei der Entwicklung von Lichtquellen im Nanomassstab, welche direkt in elektronische Siliziumschaltungen integriert werden können, weiter stärken.“
Chih-Jen Shih hat in den vergangenen Jahren die Molekularstrahl-holographische Lithografie entwickelt. Mit dieser mittlerweile patentierten Technologie will er mit seinem Team LED mit einer Pixelgrösse von unter 100 Nanometer entwickeln. Sie sind damit 50-mal kleiner als es bisherige organischen Leuchtdioden (OLED) sein können. Mit den Miniatur-LED können hochauflösende Bildschirme gebaut werden, zum Beispiel für augennahe Anwendungen wie Brillen. Ausserdem sind Anwendungen in der medizinischen Bildgebung und der Mikroskopie denkbar sowie die hochauflösende Fotolithografie für die Herstellung von Halbleiterchips. Die neuen Lichtquellen sind kleiner als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts. Damit ermöglichen sie Elektrolumineszenz-Metamaterialien zum Erzeugen von speziell polarisiertem Licht für die optische Datenübertragung.
„Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Forschungsgruppe und sehr dankbar für die starke Unterstützung durch mein Institut und mein Departement.“
Über die Grants
Dies war die vorerst letzte Vergabe von SNF Consolidator Grants. Die SNF Grants waren eine Überbrückungsmassnahme, um den Ausfall der prestigeträchtigen ERC Grants zu kompensieren. Im März 2024 haben die EU und die Schweiz neue Verhandlungen aufgenommen. Die EU hat eine Übergangsregelung eingeführt, die es Forschenden in der Schweiz erlaubt, an der diesjährigen Ausschreibung der ERC 2024 Advanced Grants für arrivierte Forschende, sowie ERC 2025 Starting, Consolidator und Synergy Grants teilzunehmen. Dieser Zugang soll bis Ende 2025 verlängert und auf weitere ERC Grants als auch andere Ausschreibung innerhalb Horizon Europe ausgedehnt werden.
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