D-CHAB Forscherinnen ganz persönlich

Ursula Quitterer, Ruth Signorell und Helma Wennemers gehören zu den Professorinnen, welche am längsten am D-CHAB tätig sind. Sie haben unzählige Studierende ausgebildet, Preise gewonnen und Forschungsgruppen aufgebaut. Doch welchen Beruf hätten sie gewählt, wären sie nicht in die Wissenschaft gegangen und worauf sind sie am meisten stolz? Am heutigen Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft zeigt ein kurzer Fragebogen die Forscherinnen von einer persönlichen Seite.

von Julia Ecker
Foto: U. Quitterer (Privat), ; H. Wennemers (Privat), UHHCUI Peter Garten

Ursula Quitterer

Portrait Ursula Quitterer

Funktion: Ordentliche Professorin für Molekulare Pharmakologie
Professorin am D-CHAB seit: 2005
Forschungsfokus: „Vom Herz zum Gehirn": Wir klären die Pathomechanismen auf, die die häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit der Entwicklung von Neurodegeneration und Demenz verbinden. Neben der Identifizierung neuer arzneimittelwirksamer Targets entwickeln wir Prototypen für die Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Proteinaggregationskrankheiten und Alzheimer.
Hobbies: kochen, Philosophie, Archäologie

Ich bin Wissenschaftlerin/Professorin geworden, weil ich auf meinen eigenen Entdeckungen insistiert habe.

Chemie/Naturwissenschaft macht Spass, weil es wie ein Spaziergang durch einen Dschungel ist, bei dem man nie weiss, wo der Ausgang ist.

Ein Schlüsselmoment in meinem Forscherleben fand in der Dunkelkammer statt, als der Röntgenfilm pathologische Proteinaggregate des am häufigsten verwendeten Arzneimittel-Targets bei menschlichen Patienten zeigte, während die gesunden Kontrollen völlig frei waren.

Meine Gruppe hat Spass daran, an einer Weltklasse-Einrichtung hervorragende Wissenschaft zu betreiben.

Die wichtigste Lektion, die ich in meiner bisherigen Laufbahn gelernt habe, war: Befolge nicht ohne Grund die Ratschläge deiner Professor:innen. 

Mein Rat an angehende Forschende: Führen Sie Ihre eigenen Ideen aus.

Mein Motto ist: Lebe den Moment.

Wenn ich keine Forscherin geworden wäre, wäre ich Archäologin. 

Das letzte Mal habe ich herzhaft gelacht, als ich nach fast 20 Jahren zum ersten Mal meine Antrittsvorlesung auf dem ETH-Webserver angeschaut habe.

Wenn ich mir in meiner Freizeit etwas Gutes tun will, gehe ich raus und geniesse die Stille der Natur.

Wenn niemand zuhört, würde ich folgenden Song hören: „I will survive“ von Gloria Gaynor.

Meine Haltung zu Schweizer Fondue: Ich mag es. 

Ich bin stolz auf unsere Entdeckung des ersten krankheitsverursachenden GPCR-Proteinaggregats, 2019 veröffentlicht in Cell.

Für Frauen in der Wissenschaft wünsche ich mir Normalität, ohne die Notwendigkeit von Diskussionen.

Ruth Signorell

Portrait Ruth Signorell

Funktion: Ordentliche Professorin für Physikalische Chemie
Professorin am D-CHAB seit: 2012
Forschungsfokus: Wir erforschen, wie Chemie in winzigen Tröpfchen abläuft. Solche Tröpfchen finden sich zum Beispiel in den Aerosolen in unserer Atmosphäre, aber auch in medizinischen Sprays oder Düsentriebwerken.
Hobbies: Grossmutter

Ich wurde Wissenschaftlerin/ Professorin, weil ich verstehen wollte, wie die Natur funktioniert.

Chemie/Naturwissenschaft macht Spass, weil sie eine interessante Herausforderung ist und viele Überraschungen bereithält. 

Ein Schlüsselmoment in meinem Forscherleben war jedes Mal, wenn die Natur unerwartete Ergebnisse hervorbrachte.

Meine Gruppe hat Spass, wenn sie ihren vielen verschiedenen Interessen nachgeht.

Die wichtigste Lektion, die ich in meiner bisherigen Laufbahn gelernt habe, ist flexibel zu sein und niemals aufzugeben.

Ich rate angehenden Wissenschaftler:innen, sich für das zu entscheiden, was sie wirklich mögen und wovon sie überzeugt sind.

Für Frauen in der Wissenschaft wünsche ich mir, dass sie ihr volles Potenzial entfalten können.

Wäre ich keine Forscherin geworden, wäre mein Beruf Kriminaltechnikerin. 

Das letzte Mal, dass ich herzhaft gelacht habe, war wegen meiner Enkelkinder.

Wenn ich mir in meiner Freizeit etwas Gutes tun will, dann schlafe ich.

Wenn niemand zuhört, würde ich folgenden Song hören: Money, Money, Money von ABBA. 

Meine Einstellung zu Schweizer Fondue ist, dass es in Ordnung ist, aber nicht zu oft.

Ich bin stolz, dass ich mit talentierten Mitarbeiter:innen arbeiten kann.

Mein Motto ist: Sei flexibel und halte Ausschau nach unerwarteten Gelegenheiten.

Helma Wennemers

Portrait Helma Wennemers

Funktion: Ordentliche Professorin für Organische Chemie
Professorin am D-CHAB seit: 2011
Forschungsfokus: Mein Labor entwickelt organische Synthesemethoden und addressiert damit Fragen der Chemischen Biologie und der Materialwissenschaften. Dazu gehört die Entwicklung asymmetrischer Katalysatoren, synthetischen Kollagens, molekularer Sonden für die Diagnose und Bekämpfung von Fibrose und molekulare Gerüste für Anwendungen in der supramolekularen und biologischen Chemie (z. B. Kohlenhydratsensoren und zellgängige Peptide).
Hobbies: Kunst, gutes Essen und etwas Sport

Ich bin Wissenschaftlerin geworden, um die Natur besser verstehen zu können.

Chemie/Naturwissenschaften machen Spass, weil man Moleküle herstellen kann, um die Natur zu erforschen, neue funktionelle Verbindungen zu schaffen und Unbekanntes zu entdecken.

Schlüsselmomente in meinem Forscherleben waren die Entdeckung eines Peptidkatalysators, eines molekularen Gewebes und einer molekularen Sonde zur Visualisierung von Gewebebildung.

Meine Gruppe hat Spass, weil wir innerhalb und ausserhalb des Labors gut miteinander klarkommen - wir respektieren und vertrauen einander.

Die wichtigste Lektion, die ich in meiner bisherigen Laufbahn gelernt habe, war: Vermeide Menschen, die sich selbst zu ernst nehmen.

Mein Rat für angehende Forschende lautet: Beschreite deinen eigenen Weg. Vorbilder sind wichtig, aber jeder hat einen anderen Weg.

Wenn ich nicht Wissenschaftlerin geworden wäre, wäre mein Beruf Architektin gewesen.

Das letzte Mal, dass ich herzhaft gelacht habe, war, als ich meine Gruppe fragte, warum wir so viel Spass haben.

Wenn ich mir in meiner Freizeit etwas Gutes tun will, dann besuche ich Museen oder geniesse die Sonne auf meinem Balkon.

Wenn niemand zuhört, würde ich folgende Songs hören: Gitte „Ich will alles“ und Herbert Grönemeyer “Männer”

Meine Einstellung zu Schweizer Fondue ist: super - vorausgesetzt, es gibt gutes glutenfreies Brot.

Ich bin stolz auf meine Doktoranden und Postdocs.

Mein Motto ist: Folge deinem Instinkt.

Was die Frauen in der Wissenschaft angeht, würde ich mir wünschen, dass es mehr von uns gibt.

Wennemers Group
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