Stefanie D. Krämer erhält die Goldene Eule

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Mit der Goldenen Eule zeichnet der Verband der Studierenden der ETH (VSETH) jährlich besonders engagierte Lehrende für ihre exzellente Lehre aus. Was das D-CHAB betrifft, haben sich die Studierenden dieses Jahr für Stefanie Dorothea Krämer entschieden, Professorin für Biopharmazie (IPW). Im Gespräch erzählt Stefanie D. Krämer von ihren turbulenten Anfängen in der Lehre und verrät, was gute Lehre für sie ausmacht.

Am Dienstag, kurz nach dem ETH Tag, flankieren zwei bunte Kaffeetassen die Goldene Eule auf Professor Stefanie Dorothea Krämers Tisch. Luca Dahle, der Präsident des VSETH, hat sie ihr eben überbracht und ist noch zum Kaffee geblieben. Bevor er geht, bedankt er sich für das interessante Gespräch. Eben dieser persönliche Austausch mit den Studierenden liegt Stefanie D. Krämer in ihrer Funktion als Lehrende und Forschende an der ETH am meisten am Herzen. Es war wohl einer der Gründe, weshalb nun die Goldene Eule auf ihrem Tisch steht – eine Auszeichnung der Studierenden für besonders engagierte Lehre. Erwartet hätte sie das nie, meint Krämer lachend. Vor allem nicht, wenn sie an ihre turbulenten Anfänge hier denkt.

Stefanie Krämer bekommt die Goldene Eule
Luca Dahle (VSETH) hands over the Golden Owl to Prof. Stefanie D. Krämer (Foto: Julia Ecker).

Krämer ist im Jahr 2000 als Oberassistentin an die ETH gekommen und hat später die Vorlesung der damaligen Rektorin Heidi Wunderli-Allenspach übernommen. „Obwohl ich mir viel Mühe gegeben hatte, war die erste Evaluation so schlecht, dass ich sogar ein Gespräch mit dem Departementsleiter führen musste“, erinnert sich Krämer schmunzelnd. Sie habe viel zu viel aufgeschrieben und sei zu schnell gewesen. Das sei gar nicht gut angekommen. „Offenbar habe ich aber über die Jahre dazugelernt – obwohl ich manchmal immer noch recht schnell bin.“

Krämer lehrt im Bereich Biopharmazie und Arzneistoff-Metabolismus und versucht den Studierenden zu zeigen, was der Körper mit Arzneistoffen so alles anstellt – z.B. unter welchen Bedingungen ein Arzneistoff kumuliert bei mehrmaliger Einnahme oder wie der Arzneistoff in der Leber in toxische Metaboliten umgewandelt wird. Dabei möchte sie den Studierenden ihr Wissen aus der Forschung weiterzugeben. Krämer ist dort breit aufgestellt: Neben verträglicheren Fettemulsionen für parenterale Ernährung, entwickelt sie mit ihrer Gruppe auch bildgebende Tracer, die mehr über den Immun-Status unserer Gewebe verraten sollen und beschäftigt sich viel mit Pharmakokinetik. Von diesem Erfahrungsschatz sollen die Studierenden profitieren.

Stefanie Krämer mit Studierenden
Professor Stefanie D. Krämer and students discussing in the lab (Foto: Stefanie D. Krämer / ETH Zurich)

Das Geheimnis guter Lehre

„Um ehrlich zu sein, habe ich keine besonderen Methoden – ich arbeite zwar mit Power Point, aber sonst kümmere ich mich wenig um neue Medien. Umso erstaunter bin ich, dass das trotzdem gut ankommt. Für mich ist die Kommunikation mit den Studierenden am wichtigsten – egal, über welches Medium“, betont Krämer. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. „Sind viele Leute im Hörsaal, ist die Hemmschwelle grösser auf Fragen zu antworten – dann biete ich Alternativantworten an, aus denen die Studierenden wählen und per Handzeichen antworten können.“ Generell brauche es ein gewisses Vertrauen zwischen Lehrenden und Studierenden, um einen Dialog aufzubauen, „da freue ich mich jedes Jahr wieder extrem, wenn ich spüre, dass mir das gelingt – etwa, wenn sie in der Pause nach vorne kommen und Fragen stellen oder wenn sie mich spontan zum Glühwein einladen, wenn ich zufällig am Stand vorbeilaufe“, erzählt Krämer.

An der ETH unterrichtet sie gerne – die Infrastruktur sei toll und man werde gut unterstützt wie man bei der Umstellung auf den Online-Unterricht sehen konnte. „Es ist auch gut, dass Lehre und Forschung gekoppelt sind – man ist viel enthusiastischer, wenn man eigene Erkenntnisse oder Projekte einbringen kann.“ Angehenden Lehrenden rät sie, keine Vorbilder zu kopieren, sondern sich selbst treu zu bleiben. Nur so könne man Erfolg haben. Was ihre eigene Lehre betrifft, hofft Stefanie Dorothea Krämer auch weiterhin erfolgreich unterrichten zu können und hofft auf noch mehr Interaktion.

„Ich bin den Studierenden sehr dankbar, dass sie mich vorgeschlagen und gewählt haben – auch für die supergute Zusammenarbeit. Danke.“ Prof. Stefanie D. Krämer
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